Mein Leben als Leser

20
Mai
2007

T.C. Boyle - Dr. Sex

T.C. Boyles Roman Dr. Sex handelt von Dr. Alfred Kinsey, einem berühmten amerikanischen Sexualforscher, der in den 40er Jahren beginnt, eine sexuelle Revolution in Amerika loszutreten. John Milk erzählt dem Leser, wie er sich zunächst nach Schliessung einer Scheinverlobung den Zutritt zu einer ersten Lesung des Entomologen über das Sexualverhalten von Frauen und Männern an der Universität Indiana verschafft. Kurze Zeit später stellt er Professor Kinsey, genannt Prok, seine eigene sexuelle Entwicklungsgeschichte für die noch am Anfang befindlichen Erhebungen zur Verfügung. Bei diesem Interview lernt er Kinsey persönlich kennen und schon nach kurzer Zeit wird John Milk selber Teil des Projekts und Kinseys erster Mitarbeiter.
Von da an entwickelt sich zwischen den beiden eine Beziehung, die stark von Kinsey dominiert wird, sich nicht nur auf das berufliche beschränkt und Milk kann sich auch nach der Heirat mit seiner Frau Iris nie mehr gänzlich dem starken Einfluss von Kinsey entziehen. Und genau hier liegt eines der wichtigen Spannungsfelder des Buches, nämlich der Zwiespalt zwischen den Errungenschaften des Projekts hinsichtlich der sexuellen Aufklärung und der Liebe zu seiner Frau. Iris will sich der immer wieder von Prok, gerade bei seinen engsten Mitarbeitern und ihren Frauen, eingeforderten sexuellen Freizügigkeit nicht hingeben und gerät somit zunehmend in Konflikte mit íhrem Mann und mit dem Mentor ihres Mannes, Professor Kinsey.

Der 539 Seiten umfassende Roman macht zum einen deutlich, welche bahnbrechenden Veränderung in der amerikanischen Gesellschaft durch Kinseys Forschungsarbeiten erreicht wurden und zum anderen, welche inneren Widersprüche dadurch zugleich bei den Menschen entstehen können. John Milk bewegt sich genau in diesem Spannungsfeld. Prok fordert von ihm neben dem vollen Einsatz für das Projekt auch das reale Umsetzen der von ihm verfechteten sexuellen triebgesteuerten Freiheit. Diese wiederum steht im deutlichen Gegensatz zu seiner Liebe zu seiner Frau und Gefühlen, wie Eifersucht, die er verspürt, als diese es ihm gleich tut und sich mit einem anderen Sexpartner als ihm vergnügt.

Dr. Sex liest sich wirklich gut und Boyle widersteht der Gefahr, dass reisserische Thema allzusehr auszureizen und schafft es so, den Leser mit einer guten Story zu fesseln statt nur nach der reinen Maxime "sex sells" zu verfahren.
Sicher leidete bei mir der Lesefluss lediglich darunter, dass mir zuletzt die Zeit für längere Lesephasen fehlte. Dem Buch möchte ich die langwierige(nicht zu verwechseln mit langweilige) Lektüre sicher nicht anlasten und bewerte es daher mit guten 4 Sternen.
****

23
Apr
2007

Sven lager - Mein Sommer als Wal

Der Roman Ein Sommer als Wal von Sven Lager handelt von Matthias, der wegen einiger Ladendiebstähle in Berlin für einige Wochen zum sozialem Dienst an Behinderten in ein deutsches Dorf in Südafrika geschickt wird. Das kleine Sommerdal wird von vermeintlichen Spinner, Aussteigern, Althippies und Esotherikern geführt. Matthias findet sich bald in seiner neuen Umgebung zurecht und beginnt die Vorzüge, die für ihn in erster Linie in den Gelegenheiten zum Wellenreiten liegen, zu geniessen. Bald lernt er ein schwarzes Mädchen namens Zola aus dem Township in der Nähe von Kaptadt kennen, mit er bald eine Beziheung eingeht. Zola stellt sich Deutschland als ein Paradies vor und bald ergeben sich Umständen, die sie und Matthias vor schwierige Entscheidungen stellen und die Deutschland für Zola erreichbarer machen.

Nachdem ich mich an die etwas spärliche Sprache von Sven Lager gewöhnt hatte, hab ich sehr bald in das Buch hineingefunden und wurde von der Handlung mitgerissen. Viele Zusammenhänge muss sich der Leser aus den Dialogen und den Erläuterungen zusammenreimen, was aber mit der fortschreitenden Lektüre immer einfacher gelingt.
Das Buch macht die vielen Widersprüche, die das Leben in Südafrika erschweren, deutlich. So wird das Leben durch das Ende der Apartheid für viele Schwarze nicht zwingend leichter oder besser und die Althippies von Sommerdal schrecken nicht davor zurück, mit dem rassistischen Arzt des Dorfes anzubandeln, wenn es nun mal von Vorteil für die Einrichtung ist.

Alles in allem gefiel mir Mein Sommer als Wal wirklich gut. Es lässt sich gut lesen und hat mir Südafrika ein ganzes Stück näher gebracht.

Mein Urteil: vier Sterne
****

14
Apr
2007

Philip Roth - Das sterbende Tier

Nach Mein Leben als Sohn ist es das zweite Buch, das ich von Philip Roth gelesen habe. Und auch Das sterbende Tier ist sicherlich ein Buch, dass einen zwischenzeitlich und nachhaltig nachdenklich macht und nicht einfach nur "weggelesen" werden kann.
David Kepesh, ein über sechzig Jahre alter Professor mit einen gewissen öffentlichen Bekanntheitsgrad dank Fernseh- und Radiosendungen, erläutert dem Leser seine Liebe zu einer seiner Studentinnen (die nicht die erste Geliebte aus seinem studentischen Umfeld war). Dabei wird seine hartnäckige Einstellung zur sexuellen Revolution und seine Ablehnung jeglicher dauerhaften und verpflichtenden, partnerschaftlichen Verbindung deutlich. Doch gerade zu dieser Studentin, die so anders ist als ihre Vorgängerinnen und die Kepesh sehr bald zu vergöttern beginnt, entwickelt der Professor ganz andere Gefühle. Diese scheinen ihn fast um den Verstand zu bringen, während ihrer Affäre in Form von Eifersucht und Verlustängsten und als die Studentin ihn verlässt, in Form von quälender Sehnsucht. Erst als sie überraschend wieder in sein Leben zurückkehrt, verwandelt sich der starke, auf ihren faszinierenden Körper gerichtete Trieb von Kepesh in etwas anderes und seine Angst vor dem Verbindlichen scheint zu bröckeln.

Das Buch hat mich die meiste Zeit gefesselt und erst recht gut unterhalten. Einige Abstriche muss ich machen, weil mir gerade im letzten Abschnitt einige thematische Ausflüge im Zusammenhang mit den Vorgängen bei der Jahrtausendwende etwas überflüssig erschienen.
Erst nach Ende des Buches, einige Zeit nach dem Lesen, wurde mir jedoch seine Nachhaltigkeit bewusst. Die Widersprüche, die die Gedanken und Ausführungen Kepesh zuletzt offenbaren, machen doch noch einige Momente nachdenklich und etwas differenzierter auf das Gelesene zurückblicken.
Mein Urteil für Das sterbende Tier schwankt zwischen drei und vier Sternen, aber da ich keine halben Sterne darstellen kann, geb ich ihm dann doch ganze vier.
****

8
Apr
2007

Sven Regener - Neue Vahr Süd

Um es direkt vorweg zu nehmen, ich finde Neue Vahr Süd ist ein großartiges Buch!

Frank Lehmann hat es verpennt, den Wehrdienst zu verweigern und da er eher jemand ist, der sich seinem Schicksal fügt, tritt er den Dienst an. Und dass, obwohl er von Freunden umgeben ist, die gerne mal die gesellschaftliche Revolution in Gremien, Ausschüssen und Organisationen vorantreiben. Mit einigen dieser Freunde entschließt er sich dann kurz nach Dienstantritt auch noch zusammen zu wohnen und der Einzug in diese verpeilte Wohngemeinschaft, die den ersten Teil dieser Bezeichung bald schon nicht mehr verdient hat (verstopftes Klo, defektes Türschloss, kaputte Dusche und bald dann fehlender Strom) macht sein Leben bestimmt nicht leichter.

Bald beginnt Frank sein Leben etwas mehr in die Hand zu nehmen, aber leider bleibt ihm der große Wurf verwehrt. Eine spätere Verweigerung scheitert, das mit der Liebe kommt auch nicht wirklich in Fahrt und bald gerät er auch noch zwischen die Fronten von Befürwortern und Gegner des feierlichen öffentlichen Gelöbnisses.

Die Dialoge sind Klasse und die Gedanken der Hauptperson so verquert, aber nachvollziehbar beschrieben, dass man großen Spaß beim Lesen hat.
Zum Ende bekam ich dann noch etwas Mitleid mit Frank, denn mir wurde klar, wie oberflächlich seine Freundschaften doch letzlich alle sind.

Also, meiner Meinung nach, absolut lesenswerte Lektüre und daher vollkommen verdiente 5 Sterne.
*****

7
Apr
2007

J.M. Coetzee Schande

Dem Literaturprofessor David Lurie wird eine Affäre mit einer seiner Studentinnen zum Verhängnis. Er verliert durch diese Angelegenheit seine Anstellung, aber auch sein Ansehen bei Kollegen und Mitmenschen, da er sich nicht in der Lage sieht sich angesichts des ihm vorgeworfenen Fehlverhaltens zu entschuldigen oder eine Schuld einzugestehen. Er, selbstverliebt und uneinsichtig, verlässt die gewohnte Umgebung und entschließt sich zu einem längeren Aufenthalt in der südafrikanischen Provinz bei seiner Tochter, die dort eine Farm unterhält. Hier wird er Zeuge eines Verbrechens, das ihn verändert und sein Verhältnis zu seiner Tochter. Zudem beginnt sich seine bisherige Sichtweise auf sein Leben, sein Verhalten und seine Umwelt und das Land zu verschieben und es beginnt eine langsame Umorientierung.

Coetzee beginnt seinen Roman Schande mit den Facetten des Trieblebens des Professors und macht es dem Leser somit leicht, in die Geschichte einzutauchen. Die Gedanken und das Handeln der Hauptfigur beschreibt der Autor in einer unverschnörkelten und gerade deshalb sehr starken, packenden Sprache. Das Buch ist verstörend und hinterlässt einen faden Beigeschmack, den der Eindruck der Hilfslosigkeit und Verbohrtheit der handelnden Figuren hinterlässt.
Beispielsweise schafft Coetzee die Grausamkeiten einer Vergewaltigung mehr als deutlich zu machen, ohne den tatsächlichen Akt dafür genauer beschreiben zu müssen.

Das Buch macht nachdenklich und lässt sich nach der letzten Seite nicht einfach so direkt zur Seite legen. Zumindest ging es mir so und deshalb verdient Schande 4 Sterne.
****

6
Apr
2007

J.M. Coetzee - Schande

Ich habe J.M. Coetzees Buch Schande vor zwei Tagen ausgelesen. Ein gutes Buch! Eine ausführliche Beschreibung und Beurteilung hierzu folgt in den nächsten Tagen.

Inzwischen hab ich schon gut über die Hälfte der rund 630 Seiten von Sven Regeners Neue Vahr Süd gelesen. Alleine das zügige Vorankommen beim Lesen des Buches ist ein klares Zeichen für seine Qualität. Unter anderem gefallen mir die Dialoge noch einen Tick besser als im ebenfalls genialen Herr Lehmann. Zugegeben, teilweise fühle ich mich etwas an Loriot erinnert, gerade wenn es um die Gespräche zwischen Frank, seiner Mutter und seinem Vater geht. Sobald ich das Buch durch hab, wird es auch hierzu mein ausführliches Urteil geben. Kann nicht mehr lange Dauern (Ostern sei Dank!).

28
Mrz
2007

Haruki Murakami - Sputnik Sweetheart

Auch mit diesem Buch hat es Murakami ein weiteres Mal geschafft mich zu fesseln und im Laufe des Lesens eine angenehme Melancholie zu verbreiten.

Sein Erzähler liebt Sumire, eine etwas absonderliche junge Frau, deren Leidenschaft die Musik, das Lesen und das Schreiben von Büchern ist. Letzteres gelingt ihr bislang noch nicht zur Vollendung, aber sie verfasst jede Menge Texte, die der Erzähler meist als Einziger zu lesen bekommt. Die Liebe des Erzählers zu Sumire bleibt zwischen ihnen unausgesprochen, aber auch für sie spielt er eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Dann lernt Sumire eines Tages eine ältere, attraktive Frau kennen, eine Geschäftsfrau, die sie sehr bald für sich arbeiten läßt und sie mit auf eine Geschäftsreise quer durch Europa nimmt.
Von einer kleinen griechischen Insel wird der Erzähler dann eines Nachts von der Geschäftsfrau namens Mui angerufen und gebeten so schnell wie möglich auf die Insel zu kommen, weil sich etwas unerklärliches zugetragen habe.
Er macht sich auf den Weg zur griechischen Insel und sein Leben wird sich dort und nach der Reise verändern.

Wie auch in anderen seiner Bücher führt Murakami seine Romanfiguren in irreale Situationen und läßt sie über den Sinn des Lebens und der Liebe nachdenken. Er schafft es so, beim Leser selber das Nachdenken und Zweifeln an den Dingen zu entfalten und erzeugt eine Melancholie und eine Sehnsucht nach Gewissheiten und Auswegen aus Lebens- und Liebeskrisen.

Sputnik Sweetheart ist ein 221 Seiten starker, fesselnder Roman, der sich sehr gut und flüssig lesen lässt. Ein Buch, das man nach der letzten Seite nicht direkt zur Seite legt, um einfach zur Tagesordnung überzugehen.

Meine Wertung daher: ****

19
Mrz
2007

Rocko Schamoni - Dorfpunks

Alleine die Tatsache, dass ich für das 201 Seiten starke Buch von Rocko Schamoni "nur" wenige Tage benötigt habe, lässt auf die Qualität der Lektüre rückschliessen. (Ja für mich ist das ganz zügig!)

Es war eine sehr kurzweilige und unterhaltsame Lektüre, über eine Jugend auf dem Dorf Schmalenstedt in Schleswig-Holstein, bei der die Punk-Werdung nahezu die logische Konsequenz sein musste. Schamoni beschreibt sein Aufwachsen in dem kleinen Dorf, in das eines Tages die ersten Wellen der Punkbewegung schlagen. Wie er das Punk-Sein als sein Schicksal anerkennt und sich durch die jugendlichen Jahre voller Auflehnung und meist stillen Protest gegen Selbstbestimmung durch Eltern und Schule quält. Wie er Alkohol, Drogen und phasenweise Selbstzerstörung als Zeitvertreib und Wege zum Andersein wählt. Und wie er letzlich, nach erstem Unverständnis über frühere Punkkumpel, die der Bewegung durch die Liebe und das Erwachsenwerden verloren gehen, selber der ersten großen Liebe erliegt und ein möglicherweise anderes, selbstbestimmtes und freieres Leben nach einer dreijährigen Töpferlehre ausserhalb des Dorfes beginnt.

Bei mir hat Dorfpunks eine gewisse Sehnsucht nach früheren Zeiten und nach Jugend hervorgerufen. Ähnlich wie es mir bei Liegen lernen von Frank Goosen vor längerer schon ergangen war.

Und das ist, wenn überhaupt, mein einziger Kritikpunkt an dem Buch. Es ist nichts neues, sondern einfach nur ein weiteres, wenn auch wirklich gutes Buch, über das Erwachsenwerden und die 70er bzw. 80er Jahre.

Mir hat es gefallen und daher verdient Dorfpunks gute vier Sterne.

****

Ich konnte Rocko Schamoni auf der LitCologne in diesem Jahr hören, wo er aus seinem neuen Buch Sternstunden der Bedeutungslosigkeit, das im Mai erscheint, vorgelesen hat. Auch dieses erscheint mir empfehlenswert, auch wenn mein Urteil dadurch stark beeinflusst worden sein könnte, das Schamoni einfach eine sehr sympathische und lustige Erscheinung ist!

12
Mrz
2007

Kazuo Ishiguro - Alles, was wir geben mussten

Gute Idee, aber leider nicht so gut konstruiert!

Leider viel zu viel Zeit hat mich die Lektüre von Kazuo Ishiguros Roman Alles, was wir geben mussten gekostet. Allerdings musste ich weiterbildungsbedingt das "Genuss-Lesen" zu Gunsten des "Pflicht-Lesens" zurückfahren. Aber es hat mich auch nicht all zu stark zu Ishiguro zurückgezogen.

Der Roman schildert das Leben von Jungen und Mädchen, die im englischen Internat Hailsham aufwachsen. Erst nach und nach wird deutlich, dass der Grund für ihren Aufenthalt in diesem Internat kein gewöhnlicher ist, wie die bloße Erfüllung eines Bildungsauftrages. Es steht den Kindern und Jugendlichen eine vorbestimmte Zukunft bevor, sie werden später eine besondere Funktion in der Gesellschaft zu erfüllen haben.
Die Auflösung dieses Umstandes bildet einen einzig großen, meines Erachtens aber viel zu flachen Spannungsbogen, der die gesamten 349 Seiten umspannt.

Die Idee hinter dem Roman ist grundsätzlich eine gute, da sie trotz Fiktion sicher nicht abwegig ist und alleine diese dahinter liegende Vorstellung macht den Leser schon nachdenklich. Trotzdem fehlten mir die zwischenzeitlichen Höhen, die es schaffen, den Leser zu fesseln und gierig auf das Ende des Buches zu machen. Bei mir blieb dieser Effekt leider weitgehend aus.
Das Ganze wird von der Ich-Erzählerin Kath erzählt, was mich zudem, angesichts der Tatsache, dass es sich bei Ishiguro um einen männlichen Autor handelt, etwas irritierte.

Aber nicht diese Tatsache, sondern die leider etwas schwache Ausführung einer tollen Romanidee und der ausbaufähige Spannungsaufbau lassen mein Gesamturteil mit drei Sternen nur mittelmässig ausfallen.

***

28
Jan
2007

Arthur Schnitzler - Traumnovelle

Ein Buch das auch ich als vermeintlicher Langsamleser gut in knapp zwei Tagen bewältigen kann. Und das nicht nur wegen der nur 93 Seiten, die das Buch hat, sondern vielmehr weil es ein wirklich gutes, von den ersten Seiten an fesselndes Buch ist.
Arthur Schnitzler erzählt in der Novelle vom Ehepaar Fridolin und Albertine, die eine Tochter zusammen haben und eine scheinbar harmonische Ehe führen. Ein offenes Gespräch zwischen den Beiden bringt jedoch zu Tage, dass beide durchaus uneheliche Wünsche, Phantasien und Träume haben. Albertines Unterbewusstsein drückt sich in nächtlichen Träumen voller Leidenschaft (die sich weniger auf ihren Mann bezieht) aus. Ein ihm gegenüber gestandener Traum führt wiederum bei Fridolin zu Gefühlen, als hätte Albertine ihn im wirklichen Leben betrogen.
In der Nacht ans Sterbebett eines Patienten gerufen, beginnt für ihn ein Ausflug in die Grenzgebiete seiner eigenen bislang scheinbar unterdrückten Begierden, die sich ebenfalls nicht gänzlich auf seine Ehefrau beschränken. Er gerät in Situationen, die sein Leben und seine Treue zu Albertine ernsthaft gefährden.

Traumnovelle diente als Vorlage für Stanley Kubricks Film "Eyes Wide Shut" mit Nicole Kidman und Tom Cruise, den ich selber nur ausschnittsweise kenne. Das Buch jedenfalls wird meiner Meinung nach zurecht als ein Klassiker bezeichnet, der tiefgründig die Tücken des menschlichen Unterbewußtseins ausleuchtet.
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